Nachsuchen

Bild: linascheel, Pixabay

Nachsuchengespanne sind ein wichtiger Beitrag aus ethischen und tierschutzrechtlichen Gedanken bei der Jagd!

 

Wer nach einem vermeintlichen Fehlschuss ein anerkanntes Nachsuchengespann anfordert, beweist letztlich seinen Anstand dem ihm anvertrauten Wild gegenüber und zeigt seine moralische wie jagdliche Waidgerechtigkeit. Die Verantwortung für uns Jäger ist hoch, sind wir doch zur Hege und Pflege des Wildes verpflichtet und uns bewusst, dass wir Tiere jagen, was uns dazu verpflichtet so wenig Leid und Schmerz wie irgend möglich zu verursachen. Jagd ist auch Tierschutz.

Wo der Mensch handelt, kommt es zwangsweise zu Fehlern.

Egal ob technisch oder menschlich verursacht, was an sich keine Schande ist und auch nicht sein sollte.

Eine Schande wäre es nur wenn das Ego über der Verpflichtung für ein verwundetes Tier steht, das elendig verenden muss nur um sich eine “vermeintliche Schmach” bei Jagdkameraden zu ersparen oder aber seinem Ego nicht erklären zu müssen das man auch fehlbar ist.

Ein Anruf ist hier die einzig richtige Tat um dem Wild den nötigen Respekt zu zollen und Leid zu vermeiden.

 

40% der vermeintlichen Fehlschüsse sind Treffer!

 

Bestellte Nachsuchengespanne im Landkreis Miesbach

  • Christian Tröber, anerk. Nachsuchenführer, Hund: BGS, Tel: 0174/3830042

  • Wolfgang Kuhn, anerk. Nachsuchenführer, Hund: BGS, Tel: 0160/90516719

 

Für die Nachsuchengespanne ist es eine Ehrensache auch unter widrigsten Bedingungen das verletzte Tier zu

erlösen und weiteres Leid abzuwenden. Hier muss gesagt werden, dass dies eine Arbeit für Spezialisten ist, die nicht nur einen fähigen und routinierten Hund benötigten (regelmäßige Nachsuchen und Erfahrung in der Hatz, um eine erschwerte Nachsuche durchzustehen) sondern auch den qualifizierten Hundeführer der sich in Sachen Nachsuche aus- und weiterbildet. Dies ist verbunden mit einem immensen Zeit- und Kostenaufwand für Hund und Führer. Die Gefahr für einen unerfahrenen Hund bei der Hatz geschlagen zu werden ist nicht zu unterschätzen.

Hinzu kommt, dass eine Verbandsschweißprüfung bzw. eine Schweißprüfung bei den Verbänden der anerkannten Schweißhunderassen im Rahmen der JGHV anerkannten Prüfungsordnungen vorausgesetzt wird. Die Herausforderung für Spezialisten der Schweißnachsuche ist sehr hoch.

Der Beginn einer Nachsuche gleicht einer Tatortbegutachtung wie man es aus dem TV kennt, um sich ein Bild der Lage zu verschaffen und sich klar zu machen was das Gespann erwarten wird. Hier steckt schon weit mehr als eine Jäger- und Hundeprüfung dahinter, um qualifiziert und im Sinne des Wildes beurteilen zu können. Dies muss sich jeder Jäger klarmachen, auch wenn sein Hund die Brauchbarkeit hervorragend gezeigt hat, muss sich doch auch der Hundeführer Fragen wie es um seine eigene Qualifikation bestellt ist.

Einer Nachsuche mit dem eigenen Hund, nach dem Schuss, mit deutlichen Anzeichen eines letalen Treffers (z.B. Lungenschweiß) spricht absolut nichts entgegen und ist ein Erfolg für Hund und Jäger! Führt die Nachsu­che jedoch nach 150 bis 200 Metern zu keinem Ergebnis oder weisen die Pirschzeichen auf eine schwierige Nachsu­che hin, wird es Zeit für einen Spezialisten. Weitere Hunde (egal welcher Rasse) von unerfahrenen Führern oder Jäger mit Nachsichtgeräten werden die Situation nur verschlimmern und das Leid verlängern. Das verletze Stück wird einen langen qualvollen Todeskampf vor sich haben der unnötig und aus Tierschutzsicht unverantwortlich ist (auch gesetzlich). Das Wildbret und die Trophäe sind dann sehr wahrscheinlich ebenfalls verloren.

 

Verhalten nach dem Schuss:

 

Der Anschuss

  • Der Anschuss muss markiert werden, sicherstellen und so wenig Spuren wie möglich verwischen.

  • Allein und ruhig zum Anschuss gehen, das Stück könnte noch in der Nähe sein.

  • Anschuss und Fährte nicht unnötig vertreten.

  • Knochensplitter, Haare oder andere Pirschzeichen mitnehmen. Der Hund braucht es nicht, aber sie könnten Hinweise auf den Sitz der Kugel geben.

  • Anschuss und/oder Einwechsel deutlich verbrechen.

  • Überlassen Sie den zweiten gründlichen Blick dem Schweißhundeführer.

  • Sie finden am Anschuss nichts, dann sollte der Schweißhund den Anschuss prüfen. Beachten Sie, dass bei Verwendung von bleifreien Deformationsgeschossen oft nur wenige Pirschzeichen zu finden sind.

  • Fluchtfährte nur folgen, wenn Sie sicher sind, das Stück verendet zu finden (Lungen­schuss).

  • Nicht direkt auf der Fluchtfährte laufen, immer versetzt zur Fährte.

  • Bitte keinen Hund mal so zur Probe schnallen.

 

Infos an den Hundeführer

  • Schnelle Info an das Nachsuchengespann (Telefon, SMS), unabhängig von der Uhr­zeit. Nur so kann der Hundeführer Termine ggf. rechtzeitig verlegen und helfen.

  • Wann, was, wo und womit wurde geschossen, Entfernung, beschossene Körperseite, Kugelschlag, Zeichen, Kugelriss, sonstige Pirschzeichen, auffälliges Verhalten und was wurde bereits unternommen (aufgemüdetes Wild, geschnallte Hunde usw.)

  • Anhand Ihrer Info macht sich der Schweißhundeführer ein Bild über die Arbeit.

  • Kann der Schütze nicht selbst anwesend sein, sollte ein anderer Ansprechpartner benannt werden der alle nötigen Auskünfte über die Geschehnisse geben kann und ortskundig ist.

 

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